Der schmerzende Alltag: Wie unsere Bewegungen die Schulter beeinflussen

Jeder von uns hat sie schon einmal erlebt: Schulterschmerzen beim Kämmen der Haare, Rasieren, beim Öffnen und Schließen eines BHs oder beim Heimwerken bei einer Überkopfbewegung – sie können uns im Alltag stark beeinträchtigen. Doch was sind die Ursachen dafür?

Muskuläre Dysbalance: Der unsichtbare Feind

Viele Berufe erfordern heutzutage eine einseitige Körperhaltung. Ob Büroangestellte, die stundenlang am Schreibtisch sitzen, oder Handwerker, Mechaniker, Zahnärzte und Ärzte, die oft in einer festen Position arbeiten – alle sind gefährdet, eine muskuläre Dysbalance zu entwickeln. Eine Dysbalance in der Schultermuskulatur kann zu einer Vielzahl von Beschwerden führen.

Video: Schmerzen beim Haare Kämmen? Impingement-Syndrom fast immer Schuld!

Schmerzen beim Haare Kämmen? Impingement-Syndrom fast immer Schuld!

Impingement-Syndrom: Eine ernste Folge der muskulären Dysbalance

Ein weit verbreitetes Problem, das durch eine muskuläre Dysbalance der Schulter ausgelöst werden kann, ist das Impingement-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Einklemmung, bei welcher der Spalt zwischen dem Schulterdach und den darunterliegenden Sehnen und Schleimbeuteln verengt wird. Anzeichen sind Schulterschmerzen, besonders bei Überkopfbewegungen oder seitlichem Abspreizen des Arms. Ein typisches Phänomen hierbei ist der sogenannte "Painful arc", bei dem Schulterschmerzen beim seitlichen Anheben des Arms zwischen 60° und 120° auftreten.

Zu den häufigsten Auslösern zählen:

• Langes Sitzen
• Bewegen der Arme über Schulterhöhe, wie es Handwerker oft tun
• Sportarten wie Handball, Volleyball, Tennis, Golf, Schwimmen, Kraftsport und Reiten.

Bei Ignorieren dieser Symptome können Alltagstätigkeiten wie Haare föhnen oder Autofahren zur Qual werden. Weiterhin kann die Erkrankung bis zur Schultersteife, auch "Frozen Shoulder" genannt, fortschreiten.

Impingement Syndrom Schulter ✅ Übungen | Tipps | Lösung

Tipps zur Linderung und Vorbeugung

1. Regelmäßige Bewegung: Eine Studie der Universität Duisburg-Essen zeigte, dass spezielle Übungen mit einem Trainingsbügel hilfreich sein können. Das Ziel ist die Stärkung der Schultermuskulatur, um dem Impingement-Syndrom entgegenzuwirken.
2. Physiotherapie: Unter Anleitung eines Experten können zielgerichtete Übungen helfen, die Schulter zu entlasten und wieder schmerzfrei zu bewegen.
3. Schonung: In manchen Fällen, beispielsweise nach Verletzungen oder einer Schulteroperation, ist es ratsam, die Schulter zu schonen.
4. Kälteanwendungen: Bei akuten Schmerzen können Kälteanwendungen, wie Eiswürfel oder Coolpacks, Linderung verschaffen.
5. Schulterhilfe Optima: Ein passendes Hilfsmittel gegen Schulterschmerzen, das speziell für diese Beschwerden entwickelt wurde.

Welche Bewegung bei Schulterschmerzen?

Es wird empfohlen, sanfte Übungen und Dehnungen zu praktizieren, die die Flexibilität der Schulter erhöhen und gleichzeitig die Muskulatur stärken. Besonders wirksam sind Übungen, die die Rotatorenmanschette stärken. Die oben erwähnten Übungen mit einem Trainingsbügel sind hierbei besonders nützlich. Unter der Anleitung eines Physiotherapeuten kann man zudem spezifische Übungen erlernen, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Was nicht tun bei Schulterschmerzen?

Vermeiden Sie ruckartige oder übermäßige Überkopfbewegungen, die die Schulter zusätzlich belasten könnten. Sportarten, die eine starke Beanspruchung der Schulter erfordern, wie Tennis, Schwimmen oder Kraftsport, sollten vorerst pausiert oder gemieden werden. Des Weiteren ist es ratsam, nicht auf der betroffenen Schulter zu liegen und direkten Druck auf die schmerzende Stelle zu vermeiden.

Fazit

Durch das Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen und das Ergreifen der richtigen Maßnahmen können Schulterschmerzen gelindert und vermieden werden. Es ist wichtig, auf die Signale des Körpers zu hören und bei anhaltenden Schmerzen einen Experten aufzusuchen.

Zuletzt aktualisiert: 04.10.2023