ALS-Ice-Bucket-Challenge

ALS - Das steckt hinter der Ice Bucket Challenge

Artikel von Thomas Duttine,
Gründer und Experte von Schulterhilfe.de
in Gesundheit

ALS - Das steckt hinter der Ice Bucket Challenge

Es ist die Web-Sensation der Stunde. Menschen die sich Eiswasser über den Kopf schütten, stellen Videos ins Netz. Dahinter steht eine Benefizaktion für die Nervenkrankheit ALS. Die Aktion zeigt Wirkung. In den USA kamen bisher mehr als 40 Millionen Dollar zusammen. Ob sich in Deutschland eine genau so große Spenden-Quote zeigt ist noch nicht gewiss. Die ALS-Ambulanz der Berliner Charitè-Klinik hat bereits von der Aktion profitiert. Sie erhielt mehr als 200 Spenden zusätzlich. Der Physiker Stephen Hawking ist ebenfalls an ALS erkrankt und lebt mit einer künstlichen Beatmung schon seit Jahrzehnten mit der Erkrankung. Er leidet an einer besonders langsamen Form der Amyotrophe Lateralsklerose. Der Berliner Mediziner Thomas Meyer erläutert dazu, dass ALS nicht heilbar aber zu behandeln ist. Der Patient muss aber damit leben, in seinem gelähmten Körper eingeschlossen zu sein. Die Aktion Ice Bucket Challenge hat weltweit Resonanz gefunden, immer mehr Menschen schließen sich an.

Was ist ALS - Amyotrophe Lateralsklerose - eigentlich?

Seit mehr als 100 Jahren ist die ernste Erkrankung ALS - Amyotrophe Lateralsklerose - bekannt und tritt weltweit auf. ALS ist eine Erkrankung des peripheren und zentralen Nervensystems. Die Ursache ist bisher unerkannt, bis auf die seltene erbliche Form. Die Abkürzung ALS - Amyotrophe Lateralsklerose - ist nicht gleichzusetzen mit der MS - Multiple Sklerose - es sind zwei verschiedene Erkrankungen.
Pro Jahr trifft es ca. zwei von 100.000 Personen. Die Anfänge dieser Erkrankung beginnen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr und betreffen nur selten jüngere Erwachsene. Bei Männern liegt das Risiko minimal höher als bei Frauen. Der Verlauf von Amyotrophe Lateralsklerose ist bei den einzelnen Patienten unterschiedlich, die Lebenserwartung ist verkürzt. ALS befällt ausschließlich das motorische Nervensystem. Die Sensibilität für Schmerz und Temperatur, Berührung, Hören, Riechen, Sehen und Schmecken, ebenso die Funktion von Darm und Blase bleibt in aller Regel normal. Werden spezielle Tests durchgeführt, so können sich unter Umständen leichtgradige Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit bei vereinzelten Patienten zeigen. Schwere Einschränkungen sind aber eher selten anzutreffen.

Die Symptomatik von ALS

Die Symptomatik von Amyotrophe Lateralsklerose kann bei den Patienten an verschiedenen Stellen auftreten. Muskelschwund oder auch Muskelschwäche zeigt sich nur in der Unterarmmuskukatur einer Körperseite, bevor sie sich auch in den Beinen zeigt und die Gegenseite betrifft. Eher selten ist der Beginn in der Unterschenkel- und Fußmuskulatur oder in der Oberarm-Schultermuskulatur. Ein Teil der Patienten klagen über erste Symptome im Bereich der Kau-, Sprech- und Schluckmuskulatur (Bulpärparalyse). Äußerst selten werden spastische Lähmungen bemerkt. Gerade die Frühstadien der ALS zeigen unwillkürliche Muskelzuckungen (Faszikulationen) und schmerzhafte Muskelkrämpfe. Die Krankheit schreitet über Jahre hinweg langsam fort, greift andere Körperregionen an und bringt eine Verkürzung der Lebenserwartung. Es ist bekannt, dass es Verläufe bis zu vielen Jahren gibt.

Die Diagnoseerstellung

Für die Diagnose ist ein Neurologe zuständig. Die Untersuchung erfolgt in der Klinik, dabei liegt der Fokus auf der Muskulatur im Hinblick auf Muskelschwund, Kraft als auch Faszikulationen. Eine Beurteilung der Sprache, Atemfunktion und Schluckart ist wichtig, außerdem werden die Reflexe geprüft. Auch andere Funktionen des Nervensystems, die normalerweise nicht von ALS betroffen sind, werden ebenfalls untersucht. Das wird vorgenommen um ähnliche, ursächlich verschiedene Erkrankungen zu bemerken und um Fehldiagnosen zu vermeiden. Als wichtige Zusatzuntersuchung kommt die Elektromyographie (EMG) ins Spiel, die den Befall des peripheren Nervensystems bestätigen. Untersuchungen der Nervenleitgeschwindigkeit ergeben weitere Aufschlüsse. Die Untersuchung von Blut, Urin und Nervenwasser (Liquor) sind ebenfalls erforderlich. Kernspintomographie oder auch Röntgenaufnahmen bilden ebenfalls das Bild der Diagnostik bei Amyotrophe Lateralsklerose.

Foto:© Julia Tim - Fotolia.com

Zuletzt aktualisiert: 27.08.2014

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