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Unheilvolle Spirale: Schonhaltung bringt zusätzliche Probleme

Artikel von Thomas Duttine,
Gründer und Experte von Schulterhilfe.de
in Schultererkrankungen

Dreidimensional beweglich und kompliziert: So ist das fein ausbalancierte Zusammenspiel des Schultergelenks mit einer ganzen Anzahl von Sehnen, Bändern und Muskeln am besten beschrieben. Durch chronische Läsionen oder durch verletzungsbedingte, eventuell postoperative Traumata wird diese empfindliche Harmonie gestört. Die Betroffenen nehmen - um Schmerzen oder Missempfinden zu vermeiden - eine Schonhaltung ein. Unglücklicherweise führt diese Schonhaltung regelmäßig zu weiteren, unangenehmen Begleiterscheinungen.

Video zur Schonhaltung bei Schulterproblemen:

Schonhaltung bei Schulterschmerzen: ⚡ Sinnvoll oder nicht?

Auswirkungen der Schonhaltung: Das Zusammenspiel klappt nicht mehr

So vielfältig die Ursachen auch sein mögen, die "fehlerhafte" Haltung manifestiert sich immer nach dem gleichen Muster:

  • die Schultern werden (ggf. einseitig) nach oben gezogen (der Oberarmkopf in Richtung Schulterdach gedrückt)
  • die Schultern werden nach vorne gedrückt (Überdehnung der dorsalen Muskelpartien)
  • der Unterarm wird auf den Bauch gelegt/gedrückt (Anspannung der Innenrotatoren)
  • alltägliche Bewegungen werden "ohne Schulterbeteiligung" ausgeführt und wirken vom Bewegungsablauf unnatürlich.

Es kommt zur Dauerkontraktion oder -streckung von Muskelgruppen: Verspannungen und Verhärtungen münden in destabilisierende und oftmals auch entzündliche Vorgänge, die den gesamten Schulterapparat und das beteiligte Bindegewebe in Mitleidenschaft ziehen.

Je länger sich der Zustand der Schonhaltung hinzieht und je älter der Patient ist, desto gravierender sind die Folgen. Vereinfacht ausgedrückt ist in diesem Fall Ihr gesamtes System Oberkörper "durcheinandergeraten". Ein zielgerichtetes Training - idealerweise mit Unterstützung der Schulterhilfe - kann dafür sorgen, dass diese unheilvolle Spirale aufgehalten wird.

Auch wenn es schmerzt: Trainingsbeginn ist Tag 1 nach der OP

Nach Schulter-OP nicht in eine Schonhaltung verfallen

Unabhängig von der Frage, aus welchen Gründen (Unfall, chronische Läsion) Sie sich einer Schulter-OP unterziehen müssen, ab dem ersten postoperativen Tag ist in Absprache mit dem Operateur Bewegung für die lädierten Bereiche angesagt. Hauptziel der ersten - oftmals nur passiven Übungen - ist die Entspannung der beteiligten Muskulatur, damit es erst gar nicht zur den gefürchteten Dauerkontraktionen durch eine Schonhaltung kommt.

Die zweite Phase der Rekonvaleszenz ist von Krankengymnastik und aktivem Training geprägt. Im Mittelpunkt steht die Stabilisierung und die Wiederherstellung der Balance im System der Muskelgruppen, Bänder und Sehnen. Besonders für das dringend erforderliche, ergänzende Training zuhause wird Ihnen die Schulterhilfe eine leistungsstarke und effektive Unterstützung sein.

Von ihrer Konzeption ist sie besonders auf die Stimulation der Rotatorenmanschette ausgerichtet, der eine prominente Rolle für den lagegerechten Halt des eigentlichen Schultergelenks im Verhältnis zum Schulterdach zukommt (s. Schonhaltung "hochgezogene Schultern).

Sensomotorischen Fehlentwicklungen entgegenwirken:

Mit "Leib und Seele" dabei Schulterschmerzen und die damit verbundene Schonhaltung werden nicht nur durch akute Ereignisse ausgelöst. Meist entwickelt sich die Verschiebung der gesunden Schultergeometrie schleichend. Hauptgründe sind:

  • Dauerüberlastungen bei Arbeit und Sport
  • antrainierte "schlechte Gewohnheiten" im Bewegungsablauf
  • fehlendes ausgleichendes und harmonisierendes Training des Oberkörpers.

Das effektive und ausgeglichene Zusammenwirken der oberen Extremitäten, der Schulter und des Rumpfes wird gestört oder im ungünstigsten Fall durch die Schonhaltung unterbrochen. Nicht selten spielen psychische Faktoren eine Rolle. Redensarten wie "Eine Last auf den Schultern tragen" oder "Jemand lässt die Schultern hängen" beschreiben das Phänomen, dass auch mentale Belastungen Schulterprobleme auslösen können.

Schon in jungen Jahren: Locker machen

Wie in vielen Bereichen hat die Binsenweisheit "Vorbeugen ist besser als heilen" auch für den Bereich der Schultern nichts von ihrer Bedeutung verloren. Sensomotorische Bewegungsschule - schon im Kindesalter - und ausgleichendes Training unter Einbeziehung probater schulterspezifischer Übungen und Unterstützungen wie der Schulterhilfe schaffen die besten Voraussetzungen für eine gesunde Schulter: Ausbalanciert, locker und beschwerdefrei.

Zuletzt aktualisiert: 07.09.2022

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