skoliose

Skoliose - Ursachen und Behandlung der Wirbelsäulenfehlstellung

Artikel von Thomas Duttine,
Gründer und Experte von Schulterhilfe.de
in Gesundheit

Bei der Skoliose handelt es sich um eine orthopädische Erkrankung, die meist in der Pubertät, also während des Wachstums, auftritt. Sie äußert sich in einer seitlichen Verkrümmung der Wirbelsäule. Dies kann zu Fehlhaltungen führen und mit Schmerzen einhergehen. Was sind die Ursachen, wie wird die Erkrankung erkannt und behandelt? Dies erfahren Sie im folgenden Ratgeber.

Was ist eine Skoliose?

Die Erkrankung wird als Wachstumsdeformität bezeichnet, da sie im Kindes- oder Jugendalter entsteht. Die Wirbelsäule ist seitlich verkrümmt und einzelne Wirbelkörper sind verdreht, sodass die Beweglichkeit vermindert ist. Das Gleiche gilt für die entsprechenden Bandscheiben, Gelenke und Bänder. Auch diese weisen keine natürliche Form auf. Mit einer fortschreitenden Erkrankung kommt es zu einer Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes. Sie verstärkt sich ohne eine entsprechende Behandlung und Therapie mit zunehmendem Alter, sodass eine OP dann oftmals nicht verhindert werden kann.

Verschiedene Formen:

- Thorakal: Brustwirbelsäulenbereich
- Lumbal: Lendenwirbelsäulenbereich
- Thorakolumbal: Übergang zwischen der Brust- und Lendenwirbelsäule
- Doppelbogig (Thorakal und lumbal): Bereich Brust- und Lendenwirbelsäule

Was sind die Ursachen?

Der Auslöser sind meist asymmetrische Formveränderungen der Wirbelsäule, die primär oder sekundär sein können. Zu den primären Ursachen gehören beispielsweise angeborene Fehlbildungen der Wirbelkörper und zu den sekundären Ursachen Umstände, die zu einer Verbiegung der Wirbelsäule führen. Doch in 80 bis 90 Prozent kann die Entstehung der Skoliose nicht erklärt werden. Je nach Ursache wird zwischen verschiedenen Skoliosearten unterschieden:

- Myopathische Skoliose: Verkrümmung der Wirbelsäule durch eine Muskelerkrankung
- Neuropathisch: aufgrund einer Fehlfunktion der Nerven (einseitige Lähmung der Rumpfmuskulatur)
- Osteopathisch: Störung in der Wirbelkörpersymmetrie

Dann gibt es noch die idiopathische Skoliose, bei der die Ursache unbekannt ist. Skoliosen können angeboren oder erworben sein. Angeborene Formen sind selten, weisen aber häufig schwere Deformitäten der Wirbelsäule auf. Daher ist bei ihnen oftmals eine frühzeitige Operation notwendig.

Wie erfolgt die Diagnose der Skoliose?

Die Diagnose kann meist durch eine körperliche Untersuchung bzw. den so genannten Vorbeugetest gestellt werden. Im Bereich der Rippen erscheint, von hinten betrachtet, eine Vorwölbung im Rippenbereich (Rippenbuckel). Ein Röntgenbild gibt Aufschluss über das Ausmaß der Verkrümmung und den Schweregrad der Erkrankung. Bei einem Winkel unter 40° wird von einer leichten, 40-60° von einer mittelschweren und ab 60° von einer schweren Skoliose gesprochen. Es ist sehr wichtig, dass die Skoliose aufgrund der oftmals schnellen anatomischen Veränderungen frühzeitig erkannt und eine entsprechende Therapie eingeleitet wird. Bei einer Verkrümmung der Wirbelsäule, die nicht zu stark ausgeprägt ist, sind die Heilungschancen relativ gut. In schweren Fällen hingegen wird häufig eine OP erforderlich.

Therapiemaßnahmen bei Skoliose

Die Behandlung der Erkrankung richtet sich nach der Schwere und Ursache. Bei einer leichten Ausprägung hilft Krankengymnastik. Die Rumpfmuskulatur wird dadurch gestärkt und die Wirbelsäule soll mehr Halt bekommen. Bei schwereren Formen wird ein spezielles Korsett angefertigt, mit dem der Wirbelsäulenverkrümmung entgegengewirkt werden soll. Eine OP ist meist bei größeren Verkrümmungen erforderlich, um die Wirbelsäule auf diese Weise wieder aufzurichten und die Rückgratverkrümmung zu begradigen.

Fazit

Dies war alles Wissenswerte rund um die Skoliose. Für eine Besserung oder Heilung ist es entscheidend, in welchem Alter und Stadium die Krümmung entdeckt wird. Der Verlauf ist leichter, wenn die Skoliose später beginnt und eine frühzeitige Behandlung erfolgt.

Foto: © CLIPAREA.com - Fotolia.com

Zuletzt aktualisiert: 04.07.2017

Kommentare

Bitte beachten Sie, dass Ihr Kommentar erst noch von uns freigeschaltet werden muss.

Derzeit gibt es keine Kommentare. Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentar hinterlassen



Die mit * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Erfahrungen & Bewertungen zu AktiFlex Produkte KG