Schulterschmerzen beim Golf: Wenn der Sport zum Alptraum wird
Putten, Chippen, Pitchen - beim Golf geht man gemütlich spazieren, schießt hier und da einen Ball übers gemähte Gras und hält nebenbei Smalltalk. Wer so über Golf denkt, befindet sich allerdings gehörig im Irrtum. Vielmehr geht es bei jedem einzelnen Golfschwung um einen hochkomplexen Bewegungsablauf, an dem über 200 Muskeln beteiligt sind. Und wehe, wenn dieses muskuläre Zusammenspiel aus dem Gleichgewicht gerät. Bei der sogenannten Golferschulter, die oft durch Überlastung entsteht, ist das beispielsweise so. Unter diesem Sammelbegriff fassen Schulter-Experten verschiedene Beschwerdebilder zusammen, darunter das Impingement-Syndrom, auch als Schulterimpingement bekannt.
Golferschulter durch Überlastung
Das Impingement-Syndrom der Schulter zählt zu den häufigsten Golfverletzungen. Dabei sind die Schultergelenke besonders in der Anfangs- und Endphase des Golfschlags gefährdet. In den meisten Fällen betrifft es die "lead shoulder": bei einem rechtshändigen Golfer also die linke Schulter, beim Linkshänder entsprechend umgekehrt.
Bei jedem Ausholen des Arms werden die Muskeln und Sehnen der Rotatorenmanschette stark eingeengt. Und je öfter sich diese Einengung der Weichteile wiederholt, desto größer ist das Risiko einer Entzündung der Sehnen oder Schleimbeutel unter dem Schulterdach, sprich: einem Impingement-Syndrom. Darunter leiden neben Golfern übrigens auch verstärkt Schwimmer, Volleyballer und Tennisspieler, kurz: Sportler der Überkopfsportarten.
Typische Symptome beim Impingement-Syndrom der Schulter:
- eingeschränkte Beweglichkeit des Arms
- stechende Schmerzen in der Schulter, vor allem beim Anheben und seitlichen Abspreizen des Arms
- Schmerzen, die in den Oberarm und Nacken ausstrahlen können
- Ruheschmerzen, vor allem nachts
Schulterprobleme auch bei jüngeren Golfern
Golftypische Erkrankungen und Verletzungen kommen bei älteren Spielern häufiger vor. Mit zunehmendem Alter wird die Muskulatur schwächer, auch die Bänder sind nicht mehr so elastisch wie in jungen Jahren. Deshalb können die Sehnen in der Schulter sich bei älteren Golfern nicht nur entzünden, sondern auch reißen. In diesem Fall sprechen Ärzte von der sogenannten Rotatorenmanschettenruptur: einem Riss der Rotatorenmanschette, der in Deutschland zu den häufigsten Verletzungen des Schultergelenks gehört.
Jüngere sind allerdings auch nicht vor überlastungsbedingten Schulterverletzungen gefeit. Allein die extreme Außendrehung beim Rückschwung macht eine Entzündung von Sehnen und Schleimbeuteln in der Schulter beinahe in jedem Lebensalter möglich.
Tipps für eine schmerzfreie Schulter
Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen. Als Verletzungsprophylaxe sollten Golfer daher besonders auf die Kräftigung der Rotatorenmanschette achten. Hier einige Ratschläge für eine stabile Schulter:
- Planen Sie vor Ihrer Golfrunde etwa 15 Minuten für Warm-ups ein.
- Zum Aufwärmen eignen sich z.B. leichte Dehnübungen und Armkreisen
- Lassen Sie Ihre Schlagtechnik von einem Golf-Pro überprüfen. So können Sie Fehler korrigieren, bevor daraus Probleme mit der Schulter entstehen.
- Achten Sie auf die richtige Haltung des Schlägers und korrekte Ausholbewegungen. Eine fehlerhaft geschlagene einhändige Rückhand geht besonders zu Lasten der Schulter.
- Trainieren Sie ausgewogen, und vermeiden Sie ständige Überlastung.
- Ziehen Sie die ersten Aufschläge noch nicht mit vollem Schwung durch. Warten Sie, bis die Muskeln warm sind.
- Nutzen Sie das richtige Equipment. So sollte zum Beispiel bei Golftaschen eine gute Entlastung der Schultern gewährleistet sein.
Zuletzt aktualisiert: 14.09.2021
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