schulterprothese

Die Schulterprothese - Der Supergau! Wenn nichts mehr geht, helfen nur noch „Ersatzteile“

Artikel von Thomas Duttine,
Gründer und Experte von Schulterhilfe.de
in Schultererkrankungen

Die Schulter mit ihrem großen Bewegungsumfang besteht aus mehreren Gelenken und Gleitschichten, die von Muskeln mit Sehnen gesteuert und mit einem stabilen Kapsel-Bandapparat stabilisiert werden. Ist eines dieser Teile durch ein Trauma oder durch Krankheit nicht mehr funktionstüchtig, wird die komplette Bewegung eingeschränkt. Dabei lebt das Schultergelenk von einer schmerzfreien Beweglichkeit. Dieser Zustand muss unbedingt erhalten bleiben, ansonsten entstehen Verluste der Lebensqualität und der Einbruch der Selbständigkeit. In manchen Fällen kann bei Schulterbeschwerden nur noch eine Schulterprothese helfen, damit das Schultergelenk stabilisiert wird und somit die Schulterbeschwerden gelindert werden. Eine Implantation ist das Ersetzen des Schultergelenkes durch ein künstliches Gelenk. Das Ziel dabei ist, die Schmerzfreiheit wieder herzustellen, die Schulterbeschwerden zu verdrängen, darüber hinaus soll die maximale Beweglichkeit der Schulter wieder hergestellt werden.

Der Patient bestimmt selbst

Der Zeitpunkt einer Schulterprothese hängt mit dem Leidensdruck und den Schulterbeschwerden des Patienten zusammen. Es gilt aber auch zu bedenken, wenn sich die Sehnen und Muskeln schon versteift haben, dass es schwieriger wird, ein sehr gutes Ergebnis nach der Operation zu erhalten, denn die Schulterprothese wird durch die Sehnen und Muskeln geführt.
Bei Erkrankungen einer Schulterarthrose (Omarthrose), Bruch der Gelenkflächen, einer Humeruskopfnekrose, rheumatische Erkrankungen, eine chronische Schulterluxation und Gelenkinfekte (Omarthritis) ist die Schulterprothese angezeigt.
Die Voraussetzungen damit eine Schulterprothese optimal sitzt, sind ausreichend stabile knöcherne Schultergelenkoberflächen. Sind die Oberflächen durch eine Osteonekrose oder Osteoporose nicht mehr stabil genug, kann die Schulterprothese keinen Halt finden. Das gleiche Resultat ergibt sich, wenn durch Infektionen eine Kontraindikation entsteht. Die Hemiprothese wird lediglich zum Ersatz für die Gelenkfläche des Oberarmkopfes eingesetzt, die Totalprothese für beide Gelenkflächen. Die Inverse Schulterprothese kommt zum Einsatz bei starker Schädigung der Rotatorenmanschette. Das Prothesenmaterial gibt es in vielen Arten.
Vor der Operation sollte die Schulter gut trainiert werden. Denn je besser der Stoffwechsel und der Trainingszustand der Schultermuskulatur sind, umso besser ist der Start in die Reha.

Die Totalendoprothese

Eine Totalendoprothese des Schultergelenkes wird bei einem Verschleiß von beiden Gelenkflächen, der Gelenkpfanne und des Oberarmkopfes notwendig. Wer unter Arthrose leidet, der bekommt öfters einen Bruch des Oberarmkopfes, Verformungen und Veränderungen des Oberarmes, die einen vollständigen Ersatz des Schultergelenkes notwendig machen.
Für jüngere Patienten mit Schulterbeschwerden, kommt oft die Hemiprothese zum Einsatz. Dabei braucht der Oberarmkopf nicht entfernt zu werden oder der Markraum des Oberarmknochens nicht ausgehöhlt zu werden. Die Hemiprothese eignet sich für die Fälle, wo die stabilisierende Muskulatur noch nicht beschädigt ist. Die Knorpelfläche darf nur geringe Verschleißerscheinungen zeigen. Die Hemiprothese ist eine knochensparende Version und schafft für einen späteren Prothesenwechsel eine günstige Ausgangslage.

Die Inverse Prothese des Schultergelenkes

Eine Inverse Prothese ist angebracht, wenn neben einem Gelenkoberflächenverschleiß auch eine starke Schädigung, der stabilisierenden Muskulatur vorliegt (Supraspinatus-Sehne der Rotatorenmanschette), dann ist eine Inverse Prothese vonnöten. Dieser Prothesentyp gibt eine schmerzfreie Beweglichkeit wieder und auch eine angemessene Stabilität. Auch wenn es zum Verschleiß des Gelenkes wegen ausgedehnten Verletzungen und Brüchen (Sekundäre Omarthrose) kam, kann eine Inverse Prothese notwendig werden.
Diese Prothesenart leitet das biomechanische Prinzip des Gelenkes um. Wo sich bei normaler Anatomie der Oberarmkopf zeigt, wird eine Gelenkpfanne eingepasst und wo normalerweise die Gelenkpfanne sitzt, wird wie eine metallische Halbkugel der Oberarmkopf festgemacht. Durch diese inverse Anordnung kehrt die Stabilität des Schultergelenkes wieder zurück.
Um das Endziel zu erreichen, keine Schulterbeschwerden mehr zu haben, sollte nach der Operation ein langsamer Aufbau mit sportlicher Betätigung begonnen werden. Es gilt dabei auf die eigene Schmerzgrenze zu achten.

Foto: ©Sebastian Kaulitzki - Fotolia.com

Zuletzt aktualisiert: 19.09.2014

Kommentare

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Corinna Mittwoch, 21. November 2018

Meine Mutter (82 Jahre) nötigt eine inverse Schulterprothese. Sie ist eigentlich bis auf die Schulter körperlich und geistig wirklich fit. Hat jemand schon Erfahrungen mit einer Inversiven Prothese und/oder einen Tipp für eine gute Klinik in NRW?<br /> Vielen Dank

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